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0_1Das Universale Haus der Gerechtigkeit0_21. Dezember 20040_3An die iranischen Gläubigen, die außerhalb des Iran leben0_4Innig geliebte Freunde,1inzwischen hatten Sie sicherlich Gelegenheit, unseren allgemeinen Brief vom 26. November 2003 an die Anhänger des Glaubens Bahá’u’lláhs, die in der Wiege des Glaubens ansässig sind, zu lesen. Das Thema enthält tiefgreifende Folgerungen für diejenigen von Ihnen, die an anderen Orten der Welt leben, Folgerungen, die Ihr andächtiges Nachdenken erfordern.2Obwohl Unterdrückung verschiedenster Art weiterhin das, was die Freunde im Iran vollbringen können, einschränkt und die Zukunft noch unvorhersehbare Gefahren in sich bergen könnte, ist doch die organisierte Kampagne, die Sache dort zu zerstören, eindeutig gescheitert. „Die Feinde Gottes“, beteuert Bahá’u’lláh, „trachten danach, mit Gewalt das Licht zum Erlöschen zu bringen, ungeachtet der Tatsache, dass die Hand göttlicher Macht ihre Unterdrückung in Öl verwandelt, welches die Helligkeit der Lampe stärker erstrahlen lässt.“ Den bisher errungenen Sieg verdankt die Bahá’í-Welt der Wechselwirkung zweier moralischer Kräfte. Die erste ist das Heldentum der iranischen Gläubigen selbst und ihre standhafte Weigerung, ihren Glauben angesichts der schlimmsten Unterdrückungen, denen sie durch ihre Feinde ausgesetzt werden konnten, beeinträchtigen zu lassen. Die zweite ist die Entschlossenheit der Nationalen Geistigen Räte auf der ganzen Welt, internationalen Protest zu mobilisieren, die Aufmerksamkeit einflussreicher Medien anzuziehen und sicherzustellen, dass die gegen ihre Brüder und Schwestern im Iran verübten Verbrechen ein fester Bestandteil der laufenden Klagen der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen gegen die vom Iran verübten Verletzungen allgemein anerkannter Standards sind.3Parallel zu dem Wirken dieser Kräfte wurde in den 1980er Jahren ein intensives Programm zur Rettung Tausender iranischer Flüchtlinge durchgeführt, die entweder Gefahr liefen, das Ziel von Angriffen zu werden oder die ohne gültigen Pass in Ländern festsaßen, in denen sie als Pioniere dienten. Vielen von Ihnen kamen diese sehr erfolgreichen Unternehmungen zugute, und viele von Ihnen haben es den nationalen Bahá’í-Gemeinden, die Sie willkommen hießen, vergolten, indem Sie sich eifrig der Lehrarbeit widmeten. In einem Land nach dem anderen waren Ihre Leistungen – und die Ihrer Söhne und Töchter – für den Fortschritt der Sache unerlässlich. 4Im Iran wird die Gemeinschaft Ihrer Mitgläubigen zusehends in der Lage sein, ihre Aufmerksamkeit auf die Rolle zu richten, für die sie bei der Erneuerung des Landes bestimmt ist, und wie sie in den Worten ‘Abdu’l-Bahás, die wir in unserem allgemeinen Brief zitiert haben, vorhergesehen wird: „Iran wird zum Brennpunkt göttlichen Glanzes werden. ... wenn jetzt auch arm und niedergeschlagen, es wird ein Übermaß an Gnade erhalten, Auszeichnungen erlangen und auf unvergängliche Ehre treffen.“ Ein solcher Beitrag erfordert alle Fähigkeiten, geistige, moralische und praktische, die in der Feuerprobe des Leides geprüft wurden. 5Es wäre undenkbar, dass ein so edler Kampf durch unkluges Verhalten seitens der Gläubigen außerhalb Irans beeinträchtigt würde. Es zeigt sich klar, dass die Feinde des Glaubens, nachdem sie darin versagt haben, ihn durch Gewalt zu zerstören, sich nun an die Hoffnung klammern, seinen Einfluss zu verringern, indem sie die Bahá’í zur Auswanderung ermutigen. Wir rufen die iranischen Bahá’í auf der ganzen Welt auf, bei ihren Kontakten zu ihren Mitgläubigen in der Wiege des Glaubens äußerste Selbstdisziplin zu üben und jegliche Vorschläge zu unterlassen, die das von Bahá’u’lláh in Bewegung gesetzte historische Unterfangen – wenn auch unbeabsichtigt– untergraben könnten. Irgendwelche Freunde im Iran, die den Prüfungen der vergangenen Jahre standgehalten haben, zu drängen, sie sollten nun erwägen, ihr Wirkungsfeld für flüchtige Vorteile in anderen Ländern aufzugeben, wäre ein wahrhaft schlechter Dienst an der Sache Gottes. 6Unter den gegebenen Umständen sollten Besuche im Iran nur dann stattfinden, wenn sie wirklich notwendig sind und alle angemessenen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Einige unter Ihnen sehen sich vielleicht dringenden familiären oder anderen Gründen gegenüber, um einen Heimatbesuch zu unternehmen. Wenn Sie dies tun müssen Sie sicherstellen, dass Sie sich in angemessener Weise von allen Verpflichtungen entlasten, die Ihnen von der Regierung des Landes, in dem Sie wohnen, als Flüchtling auferlegt worden sind. In bestimmten Fällen sind Sie vielleicht in der Lage über die Möglichkeit nachzudenken, im Iran zu bleiben und die im Ausland erworbenen Fähigkeiten und Mittel in den Dienst der Bemühungen der Gemeinde des Geburtslandes des Glaubens zu stellen. Ob solch eine Rückkehr für eine längere Zeit ist oder nicht, Sie sollten jedoch größte Vorsicht walten lassen und auffällige Zurschaustellung materieller Güter oder unangemessene Gespräche vermeiden, die zusätzliche Prüfungen für die Freunde darstellen könnten, die bereits weit mehr als nur ihren Teil der Prüfungen ertragen haben. 7Die Gläubigen im Iran, die Bahá’u’lláh aufgezogen, genährt und für Sein Ziel vorbereitet hat, stellen eine Ressource für die Sache dar – und zwar nicht nur im Iran, sondern weltweit –, deren Potenzial unmöglich heute angemessen gewürdigt werden kann. Sie sind der Stolz der Bahá’í-Welt und eine Quelle der Freude für unsere Herzen. Wir sind zuversichtlich, dass wenn Sie, die in anderen Teilen der Welt leben, über die hier diskutierten Punkte nachdenken, sich entschließen werden, alles Ihnen Mögliche zu tun, um die Hingabe der Schar heroischer Seelen in der Wiege des Glaubens, von deren Standhaftigkeit so viel abhängt, zu stärken und zu ermutigen.8Wir werden in den Heiligen Schreinen unsere Gebete für Sie darbringen.9Mit liebevollen Bahá’í-Grüßen10Das Universale Haus der Gerechtigkeit
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