Das Universale Haus der Gerechtigkeit | Botschaft vom November 1964 - Hände der Sache Gottes
weiter nach oben ...
0_1
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
0_2
November 1964
0_3
An die Bahá’í der Welt
0_4
Geliebte Freunde,
1
das Weltzentrum unseres Glaubens war wieder einmal Schauplatz historischer Ereignisse, die die unmittelbare Durchführung des Neunjahresplanes wie auch die zukünftige Entwicklung der Weltordnung Bahá’u’lláhs nachhaltig beeinflussen werden. Der Anlaß war die vierzehntägige Zusammenkunft der Hände der Sache Gottes im Heiligen Land, um ihre entscheidenden Verpflichtungen, insbesondere als die Bannerträger des Neunjahresplanes, zu beraten.
2
Das Universale Haus der Gerechtigkeit nutzte diese Gelegenheit nicht nur, um den Rat, die Ansicht und die Meinung der Hände zum Fortschritt des Neunjahresplanes zu erhalten, sondern auch, um sie über das hochwichtige Ziel um Rat zu fragen, das Ridván 1964 bekanntgegeben wurde und unter den Zielen des Weltzentrums aufgeführt ist: „Entwicklung der Institution der Hände der Sache Gottes in gemeinsamer Beratung mit der Körperschaft der Hände der Sache, wobei es um die künftige Wahrnehmung der ihr zugewiesenen Aufgaben des Schutzes und der Verbreitung geht.“
3
Offensichtlich mußte dieses bedeutsame Ziel erläutert werden im Hinblick auf die so außerordentlich wichtige Lehrarbeit und die Entwicklung der Bahá’í-Weltordnung, denn die Erläuterung dieses Zieles berührt das Verhältnis der Hände der Sache Gottes zu allen anderen Institutionen des Glaubens.
4
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat dieser Angelegenheit folglich größte Aufmerksamkeit geschenkt und hat, nachdem es die Heiligen Texte studiert und die Ansichten der Hände der Sache selbst gehört hat, folgende Entscheidungen getroffen:
5
Es gibt keine Möglichkeit, Hände der Sache Gottes zu ernennen oder ein Gesetz zu erlassen, das eine Ernennung von Händen der Sache ermöglichen würde.
6
Die Verantwortung für Entscheidungen allgemeiner Art, die die Institution der Hände der Sache betreffen, die früher vom geliebten Hüter wahrgenommen wurde, fällt nun auf das Universale Haus der Gerechtigkeit als der höchsten und zentralen Institution des Glaubens, der sich alle zuwenden müssen.
7
Mit großer Freude können wir Ihnen nun die einleitenden Maßnahmen mitteilen, die ergriffen wurden, um das Ziel zu erreichen.
8
Die Verteilung der Hände auf die einzelnen Kontinente bleibt unverändert; um jedoch die Arbeit zu beschleunigen, werden die Kontinente Asien und die westliche Hemisphäre für die laufende Arbeit der Hände in Zonen eingeteilt, wobei eine oder mehrere Hände für jede Zone verantwortlich sind. Asien wird aus zwei Zonen bestehen: der Mittlere Osten, der mit Pakistan angefangen alle Länder westwärts umfaßt und dazu den asiatischen Teil der UdSSR; sowie Süd- und Ostasien, das den übrigen Teil des Kontinents umfaßt. Die westliche Hemisphäre wird aus drei Zonen bestehen: Nordamerika, Mittelamerika (einschließlich Mexiko) und die Antillen; und Südamerika. Die Hawaii-Inseln werden zu Australasien gerechnet, wie es bereits in der letzten statistischen Zusammenfassung geschehen ist.
9
Zahl der Hilfsamtsmitglieder erhöht:
10
Die Zahl der Hilfsamtsmitglieder für die Verbreitung des Glaubens wird in allen Kontinenten erhöht werden; damit steigt die Gesamtzahl der Hilfsamtsmitglieder in Afrika von 18 auf 27, in Asien von 14 auf 36, in Australasien von 4 auf 9, in Europa von 18 auf 27 und in der westlichen Hemisphäre von 18 auf 36.
11
Die Hände der Sache in jedem Kontinent sind aufgerufen, ein oder mehrere Hilfsamtsmitglieder zu ernennen, die mit Exekutivaufgaben betraut und im Namen und für die betreffende Hand tätig werden sollen, so daß sie sie bei der Durchführung ihrer Arbeit unterstützen.
12
Der erhabene Rang und die besonderen Aufgaben der Hände der Sache Gottes bringen es mit sich, daß es für sie nicht angemessen ist, in eine administrative Institution gewählt oder ernannt zu werden, oder als Delegierte zur Nationaltagung gewählt zu werden. Desweiteren ist es ihr Wunsch und auch der Wunsch des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, daß sie frei sein sollen, ihre ganze Energie auf die entscheidend wichtigen Pflichten zu richten, die ihnen in den Heiligen Schriften zugewiesen wurden. Es kann nicht genug betont werden, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen den Händen der Sache und den Nationalen Geistigen Räten ist. Zu diesem Thema ergeht eine besondere Mitteilung an die Nationalen Geistigen Räte, durch die Richtlinien aus früheren Briefen ergänzt werden.
13
Wir möchten vorwegnehmen, daß zu Ridván 1965 bekanntgegeben werden sollen: Pläne für Ozeanische und Interkontinentale Konferenzen; ein Gesamtplan für eine weltweite Verkündigung des Glaubens im Jahr 1967/68, einhundert Jahre nach der Offenbarung der Súriy-i-Mulúk; dies wird eine Zusammenarbeit der Nationalen und örtlichen Geistigen Räte auf der ganzen Welt mit sich bringen; schließlich die Ausschreibung eines Wettbewerbs für den Entwurf des Mashriqu’l-Adhkár von Panama.
14
Das Lehren der breiten Masse ist die größte Herausforderung, vor der die Anhänger Bahá’u’lláhs jetzt stehen. Es gibt keine wichtigere Arbeit als die, Seine Botschaft mit größter Schnelligkeit den verwirrten und durstigen Völkern einer geistig schmachtenden Welt zu überbringen. Wenn jetzt die Hände, gestärkt durch eine weiterreichende und wirksamere Organisation ihrer Arbeit, zu ihren einzelnen Kontinenten zurückkehren, dann haben wir das feste Vertrauen, daß die ganze Bahá’í-Welt mit immer wachsender Begeisterung und immer größerem Erfolg die Lehrarbeit vorantreiben, den Strom von Pionieren verstärken, in immer steigendem Maße die Arbeit des Glaubens finanziell unterstützen und ganz schnell die Liste der bereits erfüllten Ziele erweitern wird.
14_5
Mit liebevollen Baha’i-Grüßen
15
15_6
[gezeichnet: Das Universale Haus der Gerechtigkeit]
weiter nach unten ...